Padre Pedro Guatemala-Hilfe e.V.

Pastoralarbeit

Die Padre Pedro Guatemala-Hilfe fördert pastorale Aufgaben in verschiedenen Pfarrgemeinden Guatemalas. Schwerpunkte bildet die ehemalige Pfarrei von Padre Pedro, Cabricán/Huitán sowie die Pfarrei San Bartolo - beide im Hochland des Departmentos Quetzaltenango gelegen.

Die gemeinsame Feier der Eucharistie hat für die Indígenas eine sehr große Bedeutung. Daher ist es für sie auch wichtig, in ihren Aldeas eigene kleine Kirchen zu haben. Die Nähe des Kirchengebäudes ist für sie gleichbedeutend mit der Nähe Gottes. Die Kirche steht ihnen jederzeit für ein persönliches Gebet offen, die Gottesdienste in ihrer gewohnten Umgebung stärken ihr Zusammengehörigkeitsgefühl. Kirchbauten sind daher für uns nicht nutzlose Steingebäude, die unnötiges Geld verschlingen. Sie schaffen vielmehr Begegnungs- und Einkehrmöglichkeiten für die Menschen und bilden damit einen unverzichtbaren Baustein in der pastoralen Arbeit der dortigen Kirchengemeinde.

Die Kirchen werden aber nicht nur für Gottesdienste genutzt. Da sie häufig der einzige größere Versammlungsraum einer Gemeinde sind, finden dort auch viele andere Zusammenkünfte statt. Cooperativen, Projektgruppen, politische Versammlungen. Das Kreuz, unter dem diese Versammlungen stattfinden, ermahnt die Indígenas daran, in ihrem persönlichen Alltag den christlichen Werten wie Solidarität und Gerechtigkeit Raum zu geben, denn allzu schnell sucht auch hier jeder Einzelne seinen persönlichen Vorteil.

Im Rahmen der Pastoralarbeit werden Kurse und Seminare für Katecheten und Gemeindemitglieder angeboten. Ziel ist es, eine lebendige Pfarrgemeinde zu gestalten, die den Menschen Hoffnung und Stärkung, aber auch konkrete Hilfe und Unterstützung in ihren schwierigen täglichen Lebenssituationen bietet.

 Katechetentreffen Cabricán

Die Förderung der Ausbildung gehört ebenfalls zu einem ganz wichtigen Baustein der Pastoralarbeit. In den indigenen Dörfern gibt es noch lange keine ausreichenden Strukturen für Schul- und Berufsausbildungen. Hier müssen die Pfarreien ansetzen, denn Bildung ist der Grundstock für spätere Verantwortungsübernahme. Der Betrieb kleiner eigener Schulstationen, die Ermöglichung weiterführender Ausbildungen, Stipendien und die gezielte Vermittlung begabter Indígenas an die großen Schulen und Universitäten des Landes sind Beispiele, wie die einzelnen Kirchengemeinden ihren Gemeindemitgliedern hier helfen können.

Die Vielfalt der angebotenen pastoralen Kurse hängt häufig vom Elan des Pfarrers und seiner Katecheten ab, daher ist deren Schulung und Einbindung ein ganz wichtiger Multiplikatoreffekt. Häufig wohnen die Katecheten weit verstreut, so dass alleine das regelmäßige Treffen der Katecheten eine kleine organisatorische Aufgabe ist. Neben der Sakramentenkatechese spielen auch konkrete praktische Hilfen eine große Rolle: Kochkurse, die Vermittlung von medizinischen und hygienischen Grundlagen, Hilfe bei Behördengängen oder in organisatorischen Fragestellungen.

Hier geht die Pastoralarbeit fließend in die Entwicklungsarbeit über, und jeder Teil für sich wäre nutzlos, würde er nicht mit dem anderen korrespondieren: Pastoralarbeit ohne konkrete Hilfe zur Verbesserung der Lebenssituation und Lebensgerechtigkeit verkommt zu einem längst überholten Missionierungseifer, Entwicklungshilfe ohne pastoralen und christlichen Hintergrund baut auf sandiges Fundament, da die Grundstrukturen nur durch ein neues Denken und Handeln aller Beteiligter geändert werden können, nicht aber durch einzelne Projekte.

 Jugendband Nuevo Cabricán